Geschichte der Gießerei Lauchhammer

Über 275-jährige Tradition — Ihr Vorteil

In der Nähe umfänglicher Raseneisenerz-Lagerstätten ließ die Freifrau von Löwendal im Jahre 1725 ein Eisenwerk, den “Lauch-Hammer”, nach den dortigen Teichen genannt, mit Holzkohle-Hochofen errichten. Die eigentliche Geschichte des Kunstgusses setzt jedoch später ein, als ab 1776 Detlev Carl Graf von Einsiedel, ein kunstsinniger Herr und Besitzer Lauchhammers, aus Abgüssen antiker Plastiken Gussmodelle anfertigen lässt. 1784 gelingt den Kunstgießern in Lauchhammer der weltweit erste Figurenguss aus Gusseisen in einem Stück. Von nun an sprechen Zeitgenossen von dem verkehrsabgelegenen Lauchhammer und seiner Eisengießerei als

“kunsttechnischem Wallfahrtsort”.

Zwischen 1810 und 1841 befasst sich Karl-Friedrich Schinkel, Architekt und Künstler, in seiner Berliner Zeit mit dem Entwerfen von gusseisernen Möbeln und Gebrauchsgegenständen, die später auch die Kunstgießerei Lauchhammer fertigt. In jener Zeit findet auch der erste Glockenguss einer noch erhalten gebliebenen Gusseisenglocke statt, von der ein Nachguss noch heute am Verwaltungsgebäude des Lauchhammerwerkes hängt. Anfang des 19. Jahrhunderts etablierte sich Lauchhammer als Bronzegießerei und weltberühmte, bis heute bekannte Bronzeskulpturen entstanden. Für die Dauer des Ersten Weltkrieges musste die Bronzegussfertigung in Lauchhammer eingestellt werden. Während der Zeit der Nazi-Herrschaft fertigte die Kunstgießerei vor allem Nationalsozialistische Kunst von der Großplastik bis zur Plakette.

1993 wurde die Kunstgießerei reprivatisiert und ein Jahr später die Glockenfertigung wieder aufgenommen. Bis heute fertigt die Kunstgießerei am Gründungsstandort.

  • ab 1997
    • In das Leistungsprofil wurde eine Palette verschiedener historischer Tür- und Fensterbeschläge aus Messing, Gusseisen und anderen Metallen aufgenommen.
  • ab 1994
    • Wiederaufnahme der Glockenfertigung.
  • 1993
    • Loslösung und Privatisierung der Kunstgießerei aus der wiedergegründeten Lauchhammer AG.
  • 1945
    • Die Kunstgüsse aus Lauchhammer aus der ersten Nachkriegszeit befassten sich mit der Aufarbeitung des Nationalsozialismus wie z.B. das Denkmal “Trümmerfrau” für Dresden oder das Denkmal “Widerstandskämpfer” von Fritz Cremer für Auschwitz und seine bekannte Buchenwaldgruppe. In den weiteren Jahren erfolgten wieder Auftragsarbeiten für Kommunen sowie Restaurierungen von Kunstwerken.
  • 1933
    • Während der Zeit der Nazi-Herrschaft 1933 – 1944 fertigte die Kunstgießerei vor allem Nationalsozialistische Kunst von der Großplastik bis zur Plakette.
  • 1914
    • Für die Dauer des 1. Weltkrieges musste die Bronzegussfertigung in Lauchhammer eingestellt werden.
  • 1884
    • Neubau der Kunstgießerei am heutigen Standort in der Freifrau-von-Löwendal-Straße.
  • 1880
    • Die pompöse Akademiekunst des “Wilhelmismus” setzte sich in der Großplastik vor allem in Preußen durch und verschaffte der Kunstgießerei Lauchhammer eine Vielzahl von Aufträgen.
  • 1868
    • Fertigstellung des Luther-Denkmals in Worms, das weltweit Beachtung fand und damit den Ruf der Kunstgießerei Lauchhammer als Bronzegießerei auch über Ländergrenzen hinaus festigte.
  • 1863-1868
    • Gusseiserner Pavillons auf der Nilinsel, am Schloss al-Gazîra bei Kairo.
  • 1838-1839
    • In Lauchhammer wird der erste Guss eines Bronzestandbildes durchgeführt.
  • 1834
    • Nachweislich erster Glockenguss einer noch erhalten gebliebenen Gusseisenglocke, von der ein Nachguss noch heute am Verwaltungsgebäude des Lauchhammerwerkes hängt.
  • 1825
    • Der “Historismus” mit seinen aufgepfropften Zierelementen unterschiedlicher Stile setzt sich in Deutschland durch und beeinflusst auch den Kunstguss in Lauchhammer.
  • 1815
    • Das einsetzende “Biedermeier” führt zur Gussplastik aus vergoldeter Bronze.
  • 1810-1841
    • Karl-Friedrich Schinkel, Architekt und Künstler, befasst sich in seiner Berliner Zeit mit dem Entwerfen von gusseisernen Möbeln und Gebrauchsgegenständen, die später auch die Kunstgießerei Lauchhammer fertigt.
  • 1806
    • Der Berliner Juwelier Johann Conrad Geiss kreiert den Eisenschmuck, der sich bis 1840 von den preußischen Eisengießereien ausgehend als Modeschmuck in Europa durchsetzen sollte.
      Damit begann auch die hohe Zeit des Eisenkunstgusses in Klassizismus.
  • 1805
    • In Lauchhammer wird das Gusseisen im Kupolofen erschmolzen und damit die Gussherstellung nach zweiter Schmelzung eingeführt.
  • 1784
    • Gelingt den Kunstgießern in Lauchhammer der weltweit erste Figurenguss aus Gusseisen in einem Stück.
      Nun sprechen Zeitgenossen von dem verkehrsabgelegenen Lauchhammer als einen “kunsttechnischen Wallfahrtsort”.
  • 1781
    • Dazu holt er aus Dresden den böhmischen Bildhauer Wiskotschill und bald auch dessen Kollegen Mattersberger aus Tirol, die ein Verfahren entwickeln sollen, um große Figuren in einem Stück zu gießen.
  • 1776
    • Die eigentliche Geschichte des Kunstgusses setzt später ein, als ab 1776 Detlev Carl Graf von Einsiedel, ein kunstsinniger Herr und Besitzer Lauchhammers, aus Abgüssen antiker Plastiken Gussmodelle anfertigen lässt.
  • 1725
    • In der Nähe umfänglicher Raseneisenerz-Lagerstätten ließ die Freifrau von Löwendal 1725 ein Eisenwerk, den “Lauch-Hammer”, nach den dortigen Teichen genannt, mit Holzkohle-Hochofen errichten.